Kontaktieren Sie uns

Ihre telefonischen Anfragen beantworten wir gerne werktags von 9:00 bis 16:00 Uhr.

Sie können uns auch per E-Mail unter touristinfo@visitbratislava.com; kontaktieren.

DIE KUNST DER FANTASTISCHEN DEMATERIALISIERUNG

Die Geschichte der Konzeptkunst in der Slowakei, genauer gesagt ihre erste und wichtigste Phase in den Jahren 1963 – 1972

Der etwas komplizierte Titel unserer Ausstellung stammt von einem Werk von Július Koller. Koller selbst verwendete das künstlerische Pseudonym U.F.O., mit dem er alle seine Aktivitäten nach 1970 als universalkulturelle futuristische Operationen bezeichnete. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die Ausstellung auf Ufologie oder andere mysteriöse Phänomene bezieht, die die Kunst inspirieren.

Sie sehen Werke von drei großen Vertretern dieser Bewegung: Július Koller, Stano Filko und Peter Bartoš, außerdem Werke von Milan Adamčiak, Alex Mlynárčik, Rudolf Sikora, Dezider Tóth und mehr. Sie genießen einen nicht geringen Bekanntheitsgrad, werden aber kaum oder nie ausgestellt und wurden bis zum endgültigen Aussterben der Sweet Sixties hergestellt.

Warum sollte man es „Die Kunst der fantastischen Entmatrialisierung“ nennen? Wir hofften, den Begriff Konzeptualismus zu umgehen, der in den letzten Jahrzehnten allzu weit gefasst und undurchsichtig geworden ist, und gleichzeitig ein bestimmtes charakteristisches Merkmal dieser Art von Kunst im kulturellen Kontext der Slowakei hervorzuheben.

foto

Denn der slowakische Konzeptualismus war nicht der „harte Kern“ oder Ultra-Konzeptualismus, der analytisch und systematisch aus der Sprachphilosophie hervorging, wie dies insbesondere in den angelsächsischen Ländern deutlich wurde. Vielmehr handelte es sich hier um eine freiere Art der Entmaterialisierung von Kunst – der Kunst von Konzepten, Ideen, Plänen, Projekten und Gedanken – die nicht unbedingt zu Artefakten wurden.

In der Slowakei manifestierte sich die Dematerialisierung oft auf unvorhersehbare Weise in der Kunst; es war nicht systematisch, aber es war bezaubernd rätselhaft und in gewisser Weise fantastisch. Dies wird durch die internationale Anerkennung bestätigt, die es erhalten hat. Tatsächlich gab sogar der „harte“ Konzeptualist Lawrence Weiner zu, dass Konzeptkünstler eher Mystiker als Rationalisten seien; und hierzulande waren sie einigermaßen transzendentalistisch, denn in der vorbehaltlos säkularisierten Gesellschaft des sogenannten Sozialismus wurde diese Art von Kunst zu einem Medium der Transzendenz.