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ORIT HOFSHI – Überschreitung

Im Mittelpunkt Orit Hofshis Interesses steht die menschliche Existenz, die sie im Kontext der Vergangenheit und Gegenwart untersucht, wobei sie die Stellung und die Bedeutung des Menschen in der Welt als Bestandteil der sozio-politischen Ordnung, aber auch innerhalb des Universums infrage stellt. Die aktuelle Ausstellung Crossing (Überschreitung) ist eine Fortsetzung ihrer Erkundung der Chronologie, des Seins und der sichtbaren Spuren der Existenz. Die Autorin ist von der menschlichen Entwicklung in einer bestimmten Umgebung, von der Existenz der Gesellschaften im breiteren sozialen und politischen Sinne beeindruckt. Sie beschäftigt sich mit der zwar kurzen, jedoch subjektiv wahrgenommenen Existenz des Individuums innerhalb des turbulenten gesellschaftlichen Geschehens.

Die monumentalen, einander gegenüber hängenden Werke Crossing (Überschreitung) und Chronicle (Chronik) zeigen eine längst vergangene, neuromantische Landschaft. Die Installation wird durch eine hohe, am anderen Ende der Ausstellungsräume platzierte Konstruktion sowie eine schmale hölzerne Fläche bzw. eine schmale Gasse in der Mitte ergänzt.

In ihren Werken sind natürliche und zerstörerische Kräfte miteinander verwoben. „Erhabene“ Kräfte treffen auf natürliche und menschliche Katastrophen. Realismus überschneidet sich hier mit Expressionismus, wodurch eine Landschaft entsteht, die eher furchterregend und verstörend als idyllisch ist. Wie die Autorin selbst sagt: „Ich versuche, die Menschheit in einer Weise darzustellen, die die Beobachtung ihrer selbst in einen breiteren Kontext stellt, d. h., in Bezug zu ihrer unmittelbaren Umgebung, aber auch zum weiteren Umfeld. Es bedarf einer beträchtlichen Dosis Bescheidenheit und Demut, um den Status, die Stellung und die Rolle einer Person im Lichte der entsprechenden Beziehungen zu anderen und zu der uns umgebenden Welt zu verstehen.“

Hofshi hält in ihren Werken einen ständigen Dialog zwischen den Charakteren und der Umgebung, in der sie sich befinden, aufrecht. Die Charaktere agieren gleichzeitig, jedoch so, als wären sie von der umgebenden Landschaft losgelöst. Ihre Anordnung vermittelt ein Gefühl der Erwartung, verstärkt durch das Gefühl einer Art sinnloser Gegenwart.
An Expressivität gewinnen die Werke schon allein durch ihre Größe. Die in der Landschaft platzierten Personen tragen Merkmale menschlicher Tätigkeit, weisen jedoch keine erkennbaren Charakteristika auf. Sie wirken, als hätten sie bereits ein ordentliches Stück ihres Weges zurückgelegt, aber ihre Ziele und der Sinn ihrer Existenz bleiben unklar. Das Ganze verschlingt den Betrachter und ermutigt ihn zu persönlichen Interpretationen. Die Arbeiten bestehen aus Papier, geschnitzten Holzplatten und beim Drucken verwendeten Holzschnitten, die hier als vollwertige Kunstwerke ausgestellt sind.