Brasil diferente
Nicht so bekanntes Gesicht Brasiliens wird in der Ausstellung im Art Club Studňa gezeigt
Wenn Zdenko Somorovský aus eigener Erfahrung behauptet, dass „jede Reise in einem bestimmten Zyklus stattfindet, der vier Phasen umfasst“ (vom Lesen und Selbststudium bis zur textlichen oder bildlichen Erzählung), bestätigt er damit seine gute Herangehensweise als Reporter.
In seinen fotografischen Berichten bereichert er sie auch mit einem größeren Interesse, sich auf scheinbar marginale Themen, individuelle Geschichten gewöhnlicher Menschen, hinter den Kulissen „in einzigartiger Naturkulisse“ oder kurz gesagt, Vermittlung eines bestimmten Landes auf andere Weise zu fokussieren, als von seinem Auftrag erwartet wird.
Zumindest so will die Ausstellung „Brasil diferente“ im mitteleuropäischen Haus der Fotografie in Bratislava Zdeneks aktuelle Arbeit präsentieren. Von seinen zahlreichen und bekannten fotografischen Berichten aus oft fernen Ländern konzentriert sich die Ausstellungsauswahl auf Brasilien (geografisch meist den Nordosten und den Amazonas), dem er auch sein erstes, kürzlich erschienenes Buch „Amazing Brazil“ widmete.
Aber die Aufmerksamkeit der Ausstellung richtet sich nicht auf Rio de Janeiro, Karneval, heißes Temperament, spontane Menschen oder Kaffeekultur, sondern auf bescheidene Fischträger, geheimnisvolle Mangroven, die Architektur von Bergbaustädten, paradoxe Situationen in städtischen und ländlichen Gebieten, die Verbindung von Menschen mit der Natur oder Gesten, Kunststillleben und Porträts von Obdachlosen. So versucht die Ausstellung nicht nur auf eine andere Sichtweise Brasiliens hinzuweisen, sondern auch auf andere „Pläne“ in Zdeneks fotografischer Arbeit, die uns dazu bewegen, über etwas Universelleres und Tieferes nachzudenken.
