Distance
Mimikry oder Projektkonstruktion eines Stellvertreterkrieges zwischen nackter Realität und Kunst?
In Zeiten, in denen es schwierig ist, das Publikum mit etwas Neuem und Ungewöhnlichem zu schockieren, lässt sich Viktória Lengyelová eine sehr spekulative Struktur einfallen.
Die in Galerie 19 präsentierten seriellen Arbeiten wurden in dieser Form noch nirgendwo ausgestellt. Es ist nicht aufgrund eines Atelierauftrags entstanden, es ist ein mobiles Gebilde, das seit langem vorhanden ist und das der Autor vielleicht weder so noch anderswo ausstellen wollte.
Eine postkonzeptionelle Arbeit, in dem Sinne, dass das Konzept sozusagen nach seiner Umsetzung als zusätzliche Namenstaufe, Freude über ein neues Leben entstanden ist. Die vorgetäuschte Ausdrucksform lässt eine gewisse Anonymität zu. Es ist auch kein Schweben zwischen vulgärer und transzendentaler Botschaft, sondern etwas bereits Vergessenes oder in Verbindung mit noch nicht Entstandenem.
Vor allem ist es eine Fixierung einer Situation, in der die Anordnung der einzelnen Komponenten konstant bleibt, dh sie zukünftig nur noch in der erstellten Form und in der gleichen Reihenfolge reproduzierbar sein werden.
Die Textverbindung funktioniert hier weder wörtlich noch symbolisch, ein Auszug aus einer komplex konstruierten anderen parallelen Struktur weist auf größere Entdeckungen und Verbindungen über die innere Wahrheit und Intuition von Viki Lengyelová hin.
