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Drei-Länder-Stadt

Bratislava bekam ihren Namen erst im Jahr 1919. Bis dahin wurde hier dreisprachig gesprochen…

In den Jahren von 1867 bis 1918 gehörten Slowakei, Österreich und Ungarn zu der Österreich-Ungarischen Monarchie. Bratislava kannte in dieser Zeit drei unterschiedliche Bezeichnungen Preßburg, Pozsony und Prešporok. Die Veränderungen der Staatsgrenzen, zwei Weltkriege sowie 40 Jahre Sozialismus konnten aber das multikulturelle Erbe dieser Stadt nicht zerstören. Dieses setzt auch heute noch Akzente in Bratislava.

Angeblich sind die slowakische und die österreichische Hauptstadt die nächst gelegene Hauptstätte der Welt. Anfang des 20.Jh. gab es sogar eine 70 Kilometer lange Straßenbahnlinie zwischen diesen Städten, die ihren Betrieb im Jahre 1914 aufnahm und 1948 beendete, als der Eiserne Vorhang langsam anfing Europa zu teilen. Die Versuche 1989 den Betrieb wiederzubeleben blieben ohne Erfolg. Auf der ursprünglichen Strecke wuchsen inzwischen neue Häuser. Manche Teile der Bahnstrecke sind noch zum Teil von der parallel ausgebauten Autobahn zu sehen. Ein damaliger Zeitgenosse ist auch die elektrische Lock Ganz EG 6, die von den begeisterten Bürgern aus der Hauptstadt vor der Verschrottung gerettet wurde und vielleicht eines Tages durch die Straßen von Bratislava verkehren wird.

Budapest ist von Bratislava ungefähr 200 Kilometer entfernt und man muss mit zwei Stunden Anreise rechnen. Heutzutage sind die Infrastruktur und das Straßennetz in alle Richtungen ausgebaut, was noch auf die antike Bernsteinstraße anknüpft, welche Bratislava kreuzte. Besonders für die junge Generation bildet ein Fahrradpfad eine internationale Kreuzung zwischen der Slowakei, Österreich und Ungarn, welche an der Donau entlang führt.

Das ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz brachte einen weiteren Vorteil mit sich: eine Buslinie in die österreichische Gemeinde Hainburg und in die ungarische Gemeinde Rajka.

Bratislava erfreute sich in den Zeiten, als Maria Theresia die ungarische Königin geworden ist, der Zuneigung der Kaiserin, welche hier auf der Burg eine königliche Residenz für ihre geliebte Tochter Marie-Christine errichtete. Hier lebte sie gemeinsam mit ihrem Mann Albert von Sachsen. Dieser begeisterte Kunststücke-Sammler sammelte gemeinsam mit ihr in Bratislava die meisten Stücke, welche später die Grundlage der Sammlungen der Wiener Albertina bildeten.

In dem Kronturm auf der Burg Bratislava wurden die Krönungsinsignien ungarischer Könige aufbewahrt. Einer Legende nach wurde die Stephanskrone im Jahr 1638 vor der Krönung von Maria Anna von Spanien, der Gemahlin von Ferdinand III. beschädigt. Eine halbe Stunde vor der Zeremonie stellte man angeblich fest, dass der aus Wien mitgebrachte Schlüssel nicht ins Schloss von der Schatztruhe passt, in der die Krone war. Man hat dann die Krone mit Gewalt befreit, wobei das goldene Kreuz an der Spitze verbogen wurde. Der Kronturm bietet heute einen Panoramablick auf drei Länder: Slowakei, Ungarn und Österreich.

Die Grenzen dieser Länder treffen sich an einem Ort, der sich in einem unbesiedelten Teil im Süden von Bratislava befindet. Gleichzeitig liegt er auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela (einem alten Pilgerweg) nach Spanien. Als die Slowakei und Österreich im Kalten Krieg durch einen hohen Zaun mit Stacheldraht geteilt waren, konnte man nicht so einfach hierher kommen. Heute steigt man einfach aufs Fahrrad und kommt von der slowakischen Seite ungehindert zu diesem besonderen Dreiländer-Punkt. Von der Gemeinde Rusovce aus  gelangen die Besucher hierher auch zu Fuß. Der Dreiländerpunkt liegt im Vogelschutzgebiet „Zieselfeld“ (Sysľovské polia). Vor Ort befindet sich ein dreieckiger Meilenstein, Steinfiguren, ein Holzpfosten umwickelt mit Stacheldraht, der an die totalitäre Zeit erinnert und auch ein Tisch mit Stühlen aus Stein in Form eines Dreiecks.