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Kunst, welche Sie in die Welt der Illusionen einzieht

Wir stellen Ihnen 3 neue Werke von Matej Krén in der Galerie der Stadt Bratislava vor.

Wenn Sie sich irgendeinmal die Frage gestellt haben, was das Zeitalter voll von Informationen und modernen Technologien bringt, vielleicht wird diese teilweise gerade dank der Ausstellung von Matej Krén beantwortet. Zusammen mit dem Vater Juraj im Rahmen des Projektes „Bücher, Gemälde“ stellt er im Pálffy Palais der Galerie der Stadt Bratislava Werke aus, welche in das Gebäude selbst, sowie in sein Funktionieren markant eingreifen. Sie öffnen die Diskussion über das gegenwärtige postindustrielle Zeitalter und über allmähliche Umwandlung der natürlichen Welt in eine mediale Fiktion.

Installation  „Liftschacht und Lift“, Gestaltung des Kinosaals“ , Errichtung des „Depositars“ und „Müllabladeplatz“ sind nicht nur ein architektonischer Eingriff in das Gebäude, aber auch gegenseitig kontrastierende Kunstwerke“. Alle sind gleichzeitig mit einem gemeinsamen Objekt – Buch, verbunden.

PASSAGE MNEMOCINEMA

Dieses Werk ist direkter Hinweis auf die ursprüngliche PASSAGE aus dem Jahr 2004 und nutzt deren Grundform und Idee aus. Die Wände der neuen Passage sind nicht mehr aus fest aufgelagerten tatsächlichen Büchern ausgebaut, wie in der ursprünglichen, jedoch aus deren illusorischen Projektion, die sich auf den LCD Monitoren bewegt.

Ursprüngliche symbolische Repräsentation der Welt kodiert auf den Buchseiten, wandelt sich hier radikal in weitere Version der künstlichen Welt um. Auch die Architektur der Passage wandelte sich um, sie veränderte sich in einen Kinosaal versunken in die Finsternis.

AMNEZITÁR

Zweites Projekt ist die Ausstellung der Sammlung der postmedialen Artefakte unter der Bezeichnung AMNEZITÁR. Einzelne Objekte sind aus den Büchern entstanden, ausgeschieden aus öffentlichen Bibliotheken, welche sich einem ähnlichem Prozess unterwarfen, wie beim Recycling. Dieser destruktive Prozess wurde vor der vollständigen Zerstörung der Bücher eingestellt.

Die Struktur des ganzen Projektes beginnt mit der Selektion der Exponate und wird mit deren Eingliederung in den Raum fortgesetzt. Sie ändert sich und gradiert nach und nach, wobei das Organisationsgrundkonzept des Werkes die Ausstellungsräume des Pálffy Palais bestimmen.

SEMIOLIFT

Das Einführungswerk der Ausstellung ist SEMOLIFT – zeitweiliger Ausbau des Palais-Gebäudes aus Büchern.  Diese „scheinbare Architektur“, welche sich durch das Gebäude über die ganze Höhe zieht, besteht aus zwei Teilen: äußerem – physisch zugänglichem Liftschacht, und innerem – virtueller Liftkabine.

Der Liftschacht geht durch einzelne Geschosse des Gebäudes und kann nach und nach vom Stockwerk besichtigt werden. Die Liftkabine und ihr virtuelles Interieur ermöglicht den Besuchern andere Form der Besichtigung, und zwar simuliertes Erlebnis der Liftbewegung im Inneren des Buchschachtes.

MATEJ KRÉN

Er wurde in Trenčín geboren, absolvierte die Kunst-Industrie-Mittelschule in Bratislava und setzte das Studium an der Hochschule der bildenden Künste in Bratislava und an der Akademie der bildenden Künste in Prag fort. Nach den Ereignissen im November beteiligte er sich an der Transformation der Hochschule der bildenden Künste, wo er kurz als Pädagoge wirkte. Seit Anfang der 90.Jahre hat er Kunstausstellungen in bedeutenden Metropolen in Europa und in Übersee. Er gewann einige Prestige- Stipendien, z.B. Stipendium der amerikanischen Stiftung Pollock-Krasner (1991) oder schöpferischen Aufenthalt im Studio der Kreativität in Manufacture Nationale de Sévres in Paris (1992-1993).